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Begrünte Flächen an Privatimmobilien

Nachdem der Entwurf „Bosco Verticale“ der italienischen Architekten Stefano Boeri und Manfredi Catella den internationalen Hochhauspreis gewonnen hat, rückt Bauwerksbegrünung wieder einmal in den Fokus der Öffentlichkeit. In ihrem Entwurf haben die Italiener rund 800 Bäume sowie unzählige Büsche untergebracht. Damit wollten sie keinesfalls ihren Entwurf verstecken, vielmehr drückt „Bosco Verticale“ eine Rückbesinnung auf die urmenschliche Beziehung zur Natur, selbst im urbanen Raum aus. Aber funktioniert eine Derartige Begrünung auch bei Privathäusern?

Dem Anspruch und der Fläche angemessen

Zwar wurde die nicht mehr ganz so junge Idee vom begrünten Gebäude durch den Hochhauspreis wieder aufgegriffen, für Privatpersonen ist Bepflanzung in einem solchen Maß allerdings auch weiterhin schwer umzusetzen. Selbst bei so großen Projekten wie dem „Bosco Verticale“ wird laut Experten keine besondere Wirtschaftlichkeit mit den 800 Bäumen erzielt. Auf welche Weise haben dann private Immobilienbesitzer eine Möglichkeit ihr Eigenheim zu begrünen?

Hinteransicht des HausesEgal auf welchem Dach, Begrünungen können überall angebracht werden.

Die meisten Immobilien verfügen über ein Dach und vier Außenwände. Diese fünf Flächen sind die idealen Arbeitsbereiche für professionelle Gebäudebegrüner. Eine hochwertige Begrünung hat zudem positive Auswirkungen auf die Bausubstanz und das allgemeine Klima. Darüber hinaus wird Bauwerksbegrünung nicht zuletzt als gestalterische Komponente eingesetzt. Gegenüber der weit verbreiteten Meinung, grüne Dächer müssten immer flach sein, können auch Spitzdächer mit verschiedenartige Begrünung ausgestattet werden. Eine „grünes“ Dach hat jedoch in erster Linie mehre umweltfreundliche und wertsteigernde Vorteile für den Hausbesitzer, wodurch sich der Immobilienverkauf leichter gestaltet.

Grün zahlt sich aus

Unter ökonomischer Betrachtung hat eine Dachbegrünung folgende Auswirkungen. So wird die Dachabdichtung vor jedwedem natürlichen Einfluss geschützt. Ganz gleich ob es sich dabei um extreme Temperaturen, Niederschläge oder UV-Strahlung handelt. Ganz nebenbei unterstützt ein begrüntes Dach die Dämmfähigkeit der Immobilie und kann überdies mit einer Photovoltaikanlage gekoppelt werden. Allein auf diese Art und Weise spart der Immobilienbesitzer immense Kosten.

Freistehendes EinfamilienhausDachbegrünungen können mit Photovoltaikanlagen gekoppelt werden

Durch die Wasserrückhalteeigenschaften einer Dachbegrünung zwischen 30-100%, fallen geringere Abwasserzahlungen an. Die Installation eines Rückhaltebeckens wird ebenfalls unnötig, wodurch auch hier Kosten eingespart werden und eine generelle Wertsteigerung erzielt wird. Eine zusätzliche Grünfläche sorgt des Weiteren für eine Verbesserung des Umgebungsklimas und erhöht die Luftschalldämmung. Aber auch Feinstaubpartikel werden besser gefiltert. Nicht zuletzt erweitern begehbare Gründächer den Wohn- und Nutzflächenanteil und sorgen so für eine gesteigerte Verkäuflichkeit auf dem Markt.

Hängenden Gärten mit Dämmfunktion

Besonders in dichtbebauten Stadtvierteln ist oft nur wenig Natur zu finden. Abhilfe schaffen hier sogenannte grüne Fassaden. Ähnlich wie bei Dachbegrünung, liefern entsprechend gestaltete Fassade ihren Beitrag zum Erhalt der Gebäudestruktur. Ebenfalls haben begrünte Fassade hervorragende Eigenschaften als „Hitzeschild“ und für die Wärmedämmung der Immobilie. Hier können Immobilienbesitzer wieder Kostensparen, wodurch sich die Attraktivität für einen möglichen Verkauf signifikant erhöht. An moderner Architektur finden sich Grünfassaden häufig auch als gestalterisches Element. Sie haben in diesem Fall die Funktion dem Gebäude einen gewissen Esprit zu verleihen und innerstädtisch Grünflächen zu schaffen.

Begrünung rechnet sich

Die Begrünung wird in der Regel in zwei Varianten aufgeteilt. In eine Extensive, also eher schlichte und in eine intensive Bauwerksbegrünung. Letztere zeichnen sich unter anderem durch die Verwendung kleiner Bäume aus. Die Kosten weichen dabei entsprechend der geplanten Fläche und Art der Grünfläche voneinander ab. So zahlen Eigentümer für eine extensive Fläche zwischen 15 und 40 Euro je Quadratmeter. Eine intensive Begrünung ist am 60 €/m² zu haben.

Neben der geringen Pflege der oft winterharten Pflanzen und der vom ersten Tag an gesteigerten Exklusivität der Immobilie, amortisiert sich eine solche Maßnahme je nach Umfang in 10 bis 30 Jahren. Dabei funktioniert eine grüne Fassade oder ein begrüntes Dach auch Jahren noch hervorragend. Damit sich eine größere Anzahl von Immobilieneigentümern für eine Bauwerksbegrünung entscheiden, bieten Städte und seit 1. Juni 2014 auch die KfW Bank Förderprogramme an. Mit dieses Mitteln haben Eigentümer die Möglichkeit, die Attraktivität ihrer Immobilie und das umliegende Klima nachhaltig zu verbessern. Die Entscheidung für eine Bauwerksbegrünung sorgt zudem immer noch für ein Alleinstellungsmerkmal und sticht so auch eher Kaufinteressenten ins Auge.

Autor: Toni Reichel

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